Es soll keiner behaupten, dass nach einem ereignisreichen Jahr 2020, 2021 deutlich nachrichtenärmer wird. Der Januarhat uns einen ersten Eindruck davon vermittelt. Die Erstürmungdes Kapitols in Washington erschütterte viele Demokraten,aber auch die Demonstrationen in Moskau oder der Militärputsch in Myanmar signalisieren, dass die Welt weiterhinunruhig ist.

Die Scharmützel zwischen gut vernetzten Kleinanlegern und den Short-Strategien der Hedgefonds rund um die Aktie GameStop,die Kursbewegungen bei Kryptowährungen oder dievielen Börsengänge zeigen, dass sehr viel Kapital und Optimismusim Markt unterwegs ist. Letztendlich hängen beide, das „billige“ Geld und die Unruhe, zusammen. Die Spaltung der Gesellschaft verfestigt sich damit immer weiter. Das sorgt für Spannungen, die sich in sozialen Unruhen entladen können.

Der Politik bleibt somit fast gar nichts anderes übrig alsgemeinsam mit den Notenbanken für Ruhe zu sorgen, indemman soziale Wohltaten als auch Konjunkturmaßnahmen (US-Präsident Biden kämpft aktuell um sein 1,9 Bio. USD-Paket) finanziert.Das übergeordnete Narrativ für 2021 lautete, dass mit demgelungenen Machtwechsel in den USA, der bedingungslosen Stimulus-Allianz und dem verabreichten Impfstoff, die Konjunkturdeutlich zulegen wird, wovon Aktien weiter profitierenwerden. Diesbezüglich gab es im Januar ein Stück weitErnüchterung. Mutationen des Virus (Brasilien, Großbritannien,Südafrika etc.) bereiten Sorgen. Sind diese ansteckender? Wirken die Impfstoffe? Gleichzeitig kommt die Verabreichungder Impfstoffe, gerade in Europa, nicht so zügig wie erhofft voran. Statt zügiger Herdenimmunität geht es derzeit eher um verschärfte Lockdown-Maßnahmen. Das drückt auf die Stimmung und in diesem Kontext überrascht es nicht, dass die deutsche Bundesregierung die Konjunkturprognose von 4,4% auf 3% senkte oder der ifo-Geschäftsklimaindex niedriger als erwartet ausfiel.

Die Erholung der Wirtschaftund die Normalisierung des gesellschaftlichen Miteinanderswerden kommen, nur eben später. So war es nicht verwunderlich,dass den Anlegern nach einem guten Start ins neueJahr etwas der Mut fehlte und der Monat mit roten Vorzeichenendete.Wir müssen aber aufpassen, alles nicht nur mit der deutschen Brille zu sehen. Das Corona-Virus ist ein globales Phänomenund andere Regionen (z.B. Israel, arabischer Raum, GB oder USA) zeigen, dass konsequentes Vorgehen auch schnelleFortschritte auf dem Weg der Besserung nach sich ziehen.

Das bezieht sich sowohl auf die Virusbekämpfung, die Versorgungmit Impfstoffen als auch die Konjunkturpolitik. Die begonnenenImpfungen sind und bleiben der wichtigste Katalysatorfür eine globale Konjunkturerholung.Daher bleibt in einer erfolgreichen Vermögensanlage DiversifikationTrumpf. Globale Streuung, investiert über verschiedeneBranchen und Sektoren, dabei übergewichtet in den Wachstumsbranchen, untergewichtet in den Sektoren mitechten Strukturproblemen.

Das ist das, was wir tun und täglichintern diskutieren. Daher konnten wir uns auch der Euphoriedes Novembers 2020 nicht anschließen, die besagte,dass man nun ausschließlich auf klassische Konjunkturtitelsetzen und z.B. Technologietitel oder Pharmaaktien als Gewinner des Jahres 2020 meiden sollte. Gerade im Technologiebereichmuss sehr stark differenziert werden. Natürlichgibt es Unternehmen, die keine Umsätze und keine Gewinneausweisen und trotzdem im Kurs steigen und in den Medienals Hype herumgereicht werden. Das ist aber nicht unser Ansatz.

Es gibt Technologieunternehmen, die nicht nur kurzfristigvom Virus profitiert haben. Schlagbegriffe wie KünstlicheIntelligenz, Internet der Dinge, Industrie 4.0, Cloudinfrastrukturund Quantencomputer werden die beherrschendenThemen der nächsten Jahre sein. Unternehmen wie Alphabet,Apple, Microsoft oder SAP werden davon noch längerprofitieren.Gerade der Januar zeigte (wieder), dass Südostasien und Nordamerika zu den Regionen gehören, die wachstumsstarksind und bleiben. Wachstum zieht Cashflows nach sich. Dieseerlauben Forschung in Innovationen. Auch die jüngsten Impfstoffe sind Ergebnisse von innovativer Arbeit der Privatwirtschaft.

Das sichert den erfolgreichen Unternehmen ihreMarktstellung, an denen die Anleger auch über Dividenden partizipieren. Gleichzeitig fließt das weltweite Kapital immerin die Regionen, die wachstumsstark sind. Deswegen ist es wichtig, Trends z.B. anhand von Auslandsinvestitionen zu erkennen und im Auge zu behalten.

Die beschriebene Gemengelage dürfte unserer Einschätzungnach dazu führen, dass die Anleger sich im Februar besinnenund teilweise neu orientieren werden. Das könnte dazu führen,dass es zu Gewinnmitnahmen oder Umschichtungen kommt. Damit könnte aber auch die leicht überkaufte Lageabgebaut werden. Das ändert aber nichts daran, dass übergeordneteTrends weiterhin intakt sind und Aktien zu den attraktivstenliquiden Anlageklassen gehören.

So liegt die Dividendenrenditebeim DAX bei ca. 2,8% und bei einer 10-jährigendeutschen Bundesanleihe bei ca. 0,45% p.a.. Man musssich allerdings bewusst machen, dass alle Anlageklassen imZuge der jahrelangen Geldschwemme nicht mehr günstigsind, wenn man klassische Bewertungsmaßstäbe heranzieht. Fakt ist aber auch: Seit mittlerweile fast fünf Jahren habenwir durchgehend negative Realzinsen. Geld wird mit der Zeitim Wert vernichtet.

Man muss und sollte akzeptieren, dass Geld kein Wertaufbewahrungsmittel ist und sich entsprechend positionieren. Die Berichtssaison läuft in den USAschon auf Hochtouren, in Europa kommt sie langsam in dieGänge. Von den bislang berichteten Umsatz- und Gewinnzahlenlagen bei 85% der Unternehmen des S&P 500 über den Erwartungen.

Im Zusammenhang mit der Neujustierung derAnleger kam es bei Zahlenvorlage zu Tagesschwankungen,die wir situativ für Stillhaltergeschäfte genutzt haben.Damit wären wir beim Hansen & Heinrich Universal, dessenInvestmentidee darauf basiert, zweierlei Wachstum zu generieren.Zum einen sichert er sich das Gewinnwachstum aussichtsreicher Unternehmen und auf der anderen Seite das Wachstum an Erträgen, die wir in Dividenden, aber auch inStillhaltergeschäften finden. In Zeiten, in denen es unruhigerzugeht, sind diese Geschäfte kurzfristig außerordentlich attraktiv.

Aufgestockt haben wir im Berichtsmonat Aktien vonAmazon, Jd.com, Procter & Gamble und Xiaomi. Neu aufgenommen haben wir Adobe, LVMH als neuen Vertreter für

margenstarke Luxusgüter (bislang Kering), Medtronic und Walmart. Denkt man an digitalisierten Einzelhandel, kommteinem zwangsläufig das Unternehmen Amazon in den Sinn. Man unterschätzt aber die Transformationsmöglichkeiten etablierter Marktteilnehmer.

Der traditionsreiche KonzernWalmart forciert sein Onlinegeschäft. Das US-Unternehmenist in fast 30 Ländern mit über 11.000 Einzelhandelsgeschäftenglobal vertreten. Sie sind dabei das umsatzstärkste Unternehmenund der weltweit größte Arbeitgeber. Jetzt gilt es,diese Marktmacht bzw. Markenpräsenz ins digitale Zeitalterzu übertragen. Das funktioniert bislang, die Wachstumszahlensteigen in diesem Bereich stark an.

Es gelingt, die Kundenfrequenz durch Mitglieder- und Bonusprogramme zuforcieren. Das Pandemiejahr 2020 führte viele in die digitale Arbeitswelt. Kurzfristig schlicht notgedrungen, wird dieser Weg nicht mehr rückgängig gemacht werden. Viele Nutzerwerden die PDF-Services oder den Photoshop von Adobekennen. Der US-Softwarekonzern bietet aber mehr und hatsich im Bereich der digitalen Ausrichtung bzw. Vertriebsunterstützungvon Unternehmen lukrativ positioniert. Wachstumscheint vor dem digitalen Wandel der Arbeitswelt dauerhaftvorprogrammiert, an dem wir partizipieren wollen.

Im Strategie H&H kamen wir auch in diesem Monat bei einigen Emissionen von Anleihen zum Zuge. Als Emittenten könnenwir hierbei z.B. die schwedische Hemsö oder die französischeVeolia nennen. Aufgrund des Umfeldes an Negativzinsen,werden die Anleihen mit Börseneinführung weiter starknachgefragt, was kurzfristige Zeichnungsgewinne verspricht. Neben Gold (als Stabilitätsanker in hektischen Zeiten) sindwir im Bereich der Rohstoffe in Silber investiert.

Es führt traditionellein Schattendasein zum Gold, dabei ist es eigentlich das seltenere Metall von beiden. Silber war im Mittelalter Impulsgeberdes damaligen globalen Welthandels, gerade zwischen Asien und Südamerika. In der Industrie kommt Silbereine höhere Bedeutung als Gold zu. Das macht es konjunkturanfälligerals Gold und entsprechend volatiler. Aber geradedieser Aspekt wird spannend werden. Sowohl in der Photovoltaikals auch in der Windenergie wird Silber benötigt werdenund da Recycling beim Silber kaum eine Rolle spielt, wird die Nachfrage den Preis treiben. Im Januar gab es erhöhte Schwankungen, getrieben sowohl von den Umweltplänen der US-Regierung als auch durch Short-Squeeze. Das ermöglichte uns, Bestände zu höheren Kursen zu verkaufen und tiefer wieder zurückzukaufen.

Im Aktienbereich konnten sich insbesondere unsere Investitionen im asiatischen Raum positiv hervorheben. Die Aktie des Börsenbetreibers Hong KongExchanges & Clearances (HKEX) stieg auf ein Rekordhoch.Die Fülle der geplanten Börsengänge chinesischer Unternehmentrieb die Geschäftsaktivitäten, verbunden mit lukrativen Gebühreneinnahmen, an. Die Aktienquote werden wir dienächsten Wochen aktiv über Future-Absicherungen steuern.

Sie sind effektiv und kostengünstig, da einzelne Wertpapierenicht verkauft werden müssen, die langfristig gehalten werdensollen. Sollte der Februar in der Findungsphase volatilerwerden, können wir damit die Risiken schnell reduzieren,was wiederum die Möglichkeit bietet, nach attraktiven OpportunitätenAusschau zu halten.Im H&H Stiftungsfonds wurde die Aktienquote des Fonds inden letzten Wochen weiter sukzessive erhöht und liegt inklusiveder Put-Optionen inzwischen bei ca. 37%. Die Liquidität wurde auf ca. 3,5% reduziert. Wir haben die nachgebenden Kurse zum Monatsende genutzt, um über den Verkauf einerReihe von Putoptionen Prämieneinnahmen für den Fonds zu generieren. Dazu gehörten einige zyklische Titel, wie Sonova, Lindt & Sprüngli, Straumann, Munich Re, Kering und auch Sodexo. Weitere Titel waren der Entwickler von Grafikprozessoren Nvidia, der unter anderem von der Verknappung von Chips in der Autoindustrie profitiert sowie Anthem, Procter& Gamble, Gerresheimer, Unilever, PayPal und KerryGroup.

Prämien für Calloptionen konnten wir für die Titel L’Oréal, Sonova, Allianz, Philips, Veolia und Sanofi vereinnahmen. Aufgestockt haben wir Aktien des Hygieneartikelherstellers Essity und des TextilservicekonzernsElis durch direkte Zukäufe. Neu aufgenommen haben wir mit Mondi das weltweit führende Unternehmen für innovativeund nachhaltige Verpackungs- und Papierlösungen. Bei der Anleiheallokation haben wir eine Neuemission des Emittenten EDP gezeichnet und eine Anleihe der kanadischenPensionskasse. Der Start ins neue Jahr ist geglückt, unsere aktuelle Ausrichtungmit einer breiten Diversifizierung lässt uns mit der nötigen Gelassenheit auf die nächsten Wochen schauen, um beiBedarf auch Chancen wahrnehmen zu können.