In Verbindung mit dem heutigen Weltfrauentag möchten wir auf eine Persönlichkeit aufmerksam machen, mit der insbesondere unsere Berliner Kolleginnen und Kollegen tagtäglich zu tun haben: Toni Lessler.

In Berlin gründete sie im Jahr 1902 eine private „Familienschule“, die für ihre innovativen Lehrmethoden und ihre einfühlsame Betreuung der Schüler bekannt wurde. Sie öffnete Türen für Bildung, wo sie zuvor verschlossen schienen, und schuf eine Umgebung, in der Kinder unterschiedlicher Herkunft und Bedürfnisse gemeinsam lernen konnten.
Als Jüdin war es ihr verboten, an der schulischen Weihnachtsfeier 1933 teilzunehmen, da die Nationalsozialisten das Zusammentreffen mit „arischen“ Schülern und Kollegen als unzumutbar betrachteten. Trotz der Unterdrückung und Enteignung durch die NS-Behörden setzte Toni Lessler ihren Kampf für Bildung und Gerechtigkeit fort.


Im Angesicht von Diskriminierung und Verfolgung emigrierte sie im Jahr 1939 in die Vereinigten Staaten, wo sie in Forest Hills, New York, eine Sprachschule gründete. Am 5. Mai 1952 verstarb sie in New York City. Heute erinnern wir uns an Toni Lessler und ihr Erbe, das uns lehrt, dass Empowerment und Bildung vor allem in schwierigen Zeiten der Schlüssel zu Gleichberechtigung und Gerechtigkeit sein können.

Toni Lessler war eine bemerkenswerte Frau des frühen 20. Jahrhunderts, deren Einfluss auf Bildung und soziales Engagement in Berlin bis heute spürbar ist. Im Jahr 2003 wurde der damalige Seebergsteig in Berlin in Toni-Lessler-Straße umbenannt, seit 2016 befindet sich in der Villa Meyer in Hausnummer 23 der Hauptsitz der Hansen & Heinrich AG. Hier organisieren wir regelmäßig Veranstaltungen, wie auch unsere „Frauenabende“. Dabei handelt es sich nicht nur um Fachvorträge, sondern auch um Expertinnenrunden und andere Formate. Was diese Abende besonders macht? Hier treffen sich ausschließlich Frauen, sowohl als Teilnehmerinnen als auch als Expertinnen. Es ist ein Ort, an dem Frauen sich austauschen, voneinander lernen und sich gegenseitig stärken.